Olfactory Art and Feeling at Home

Installation view of John Knight's Identity Value and Matt Morris' Copycat Killer, 2017, Julius Caesar, Chicago, IL. Image courtesy of Matt Morris.

Breath and the Arts, Humboldt University, Berlin, Germany, 2020

Der Akt des Atmens und der eingeatmete Geruch ist mit komplexen sozialen, politischen und kulturellen Implikationen verbunden. Geruch schafft Nähe und Distanz, je nach Kenntnis und Bewertung des eingeatmeten Geruchs. Geruchserfahrungen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten prägen Zugehörigkeitsempfinden und führen zur Zuordnung über Geruch.[1] Jonathan Reinartz formulierte die These zu Geruch als Mittel zur Abgrenzung und Identifikation für kulturelle Kollektive.[2] Mădălina Diaconu stellte fest, dass bekannte Düfte ein Gefühl der Vertrautheit und der Zugehörigkeit zu Orten und Gemeinschaften vermitteln können.[3] Biologisch gesehen ist Geruch ist an unser limbisches System gekoppelt, das für emotionale Zugehörigkeit steht.[4] Die Anwendung derartiger Thesen in der Analyse exemplarischer olfaktorischer Werke, soll die Signifikanz von Geruch für die Bildung von Sozialgefügen explizieren. Beispielhaft vorgestellte Kunstprojekte generieren über die olfaktorische Rezeption ein „wir“ und „die anderen“ und stellen zugleich eine lokale Identifikation über das Atmen in Frage. 


[1] Vgl. Claasen, Constance; Howes, David; Synnott, Anthony: Aroma. The Cultural History of Smell, Lon­don 1994; Corbin, Alain: Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs, Berlin 1984.

[2] Vgl. Jonathan Reinartz, Historical Perspectives on Smell, University of Illinois Press, Champaign, 2013

[3] Vgl. Diaconu, Mădălina: Tasten Riechen Schmecken. Eine Ästhetik der anästhesierten Sinne, Würzburg 2005, S. 228f.

[4] Matthew Dahlitz: “The Limbic System”, Dec 27, 2016, https://www.neuropsychotherapist.com/the-limbic-system/, 12. Oktober 2018

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